„Vorweggehen“ lautet auch Devise von Michael Zobel bei den Waldspaziergängen durch den Hambacher Wald.
Michael Zobel richtet sein ganzes Wirken als Natur- und Waldpädagoge, anders als das größte Energie-Kaufhaus Europas, nachdrücklich auf den Erhalt des nur noch knapp 500 ha großen Laubmischwald mit seinen geschützten Arten. Denn entgegengesetzt des Beschlusses der Kommission in Berlin und deren Aussage vom Januar „Der Erhalt des Hambacher Waldes ist wünschenswert.“, rückt das Schaufelrad des Baggers unentwegt weiter Richtung Waldrand!
Die Situation am Hambacher Wald, der zwischen zwischen Köln und Aachen liegt, ist drastisch und skandalös zugleich, sagt Michael Zobel. Nicht nur die Trasse der alten A4 ist längst überschritten. Die Abbaukante des Braunkohle-Tagebau Hambach ist nur noch knapp 120 Meter von dem Jahrhunderte alten Laubmischwald entfernt, wodurch das Überleben des Waldes immer schwieriger wird, da den Wurzeln der Bäume das wenige Wasser mit dem abgeräumten Mutterboden weiter entzogen wird.
Vor fünf Jahren hat er sich dem uralten Ökosystem angenommen, um mehr und mehr Menschen für das einzigartige Habitat „Hambi“ und dessen Erhalt zu sensibilisieren.
Exkursionen der besonderen Art mit Michael Zobel
Auf seiner Webseite informiert er über die geplanten Waldspaziergänge und nachhaltigen Zusammenkünfte rund um den Hambacher Wald. In seinen Exkursionen der besonderen Art informiert Michael Zobel Kinder und Erwachsene ebenso über die in dem Wald lebenden und europarechtlich geschützten Tiere. Zu den seltenen vom Aussterben bedrohten Tieren gehören die Bechsteinfledermaus, der Springfrosch, die Haselmaus und der Mittelspecht. Die in der gesamten EU durch die FFH-Richtlinie geschützten Eichen-Hainbuchen-Wälder mit Maiglöckchen sind so selten, dass selbst der kleine Rest des Hambacher Waldes noch der größte dieser Art in Mitteleuropa ist. Absolut schützenswert also!
Beim Waldspaziergang am 12. Mai hieß daher auch das Thema: „Sei die Rote Linie! Wald statt Kohle – Aktion Rote Linie – Rettet den Hambacher Wald!“
Zum 5-jährigen Waldspaziergang am Muttertag kamen, wie erwartet, zahlreiche Familien mit Kindern, Naturfreunde und PressevertreterInnen. Die gemeinsame Exkursion in den Hambacher Wald setzte dabei ein nachhaltiges und deutliches Zeichen, um an den Beschluss der Klimakommission zu erinnern.
Vielen lieben Dank dem Michael für sein unentwegtes ehrenamtliches Engagement für den Erhalt von Artenvielfalt und Biodiversität und sein Wirken dafür, dass „Hambi bleibt“!
Sabine, externer Human Connection-Support (inzwischen ausgeschieden)
Zum Hintergrund
„Hambi“, wie er von den vielen Naturschützern und Anhängern der Anti-Kohlekraft-Bewegung genannt wird, gilt längst als Symbol des Widerstands gegen die Umweltzerstörung und Klimaschädigung durch die Kohlewirtschaft. Human Connection war im Oktober bei der Großdemonstration mit vor Ort und berichtete über die Eindrücke einer Bewegung. Gemeinsam können wir Veränderung jenseits von kapitalistischen Zwängen schaffen. Die Zukunft unseres Planeten müssen wir dabei selbst in die Hand nehmen.