Liebe Community,

auf der Suche nach inspirierenden Menschen und einfach aus Interesse klicke ich mich oft durch die verschiedensten Blogs und bin jedes Mal wieder erstaunt, was es doch für tolle Menschen mit kreativen Ideen gibt. Vor einigen Wochen stolperte ich über so einen Blog. “Bluebottles … kleines Blau am Wegesrand” heißt er und irgendwie wurde ich magisch angezogen davon. Ganz anders als bei vielen Livestyle-Blogs, bei denen es meist um Fitness und gesunde Ernährung geht, dreht sich hier alles um ein Familienleben in einer Gemeinschaft.

Angefangen von verschiedenen Aspekten des Lebens und Liebens, über Elternschaft und Partnerschaft findet man hier DIY-Tipps und Ideen zu einem autarken Leben. Was mich aber am meisten fasziniert, ist ein spezieller Punkt: “Die Vision / Das Projekt”.

Nachdem ich eine Weile in den verschiedenen Themen ‘rumgeklickt habe, war ich entschlossen, mich mit der Verfasserin der Texte in Verbindung zu setzen. Ich schrieb also an Jitka Nickel an, die mir noch am selben Tag antwortete. Bei einem super netten Telefonat habe ich dann noch mehr über dieses spannende Projekt erfahren.

Die Sehnsucht nach dem anderen Leben

Geboren ist Jitka 1982 in Berlin, wo sie auch aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. Nach der 10. Klasse brach sie die Schule ab, um “etwas Sinnvolles” mit ihrem Leben anzufangen. Sie machte zuerst eine Heilpraktikerausbildung, dann hat Jitka Hebamme gelernt und 8 Jahre freiberuflich gearbeitet. 2013 wurden sie zum ersten Mal Mutter, das zweite Kind ist gerade auf dem Weg.

Jitka erzählt mir, dass der Grundgedanke – also die Vision – des ganzen Projektes ein menschengerechtes Leben in einer Gemeinschaft ist. Sie erzählt von einer Sehnsucht nach einem anderen Leben. Liebevoller. Achtsamer. Herzlicher. Verbundener.

Der Wunsch nach einem Ort, wo junge Menschen das Leben entdecken und ihr Potential entfalten können, wo die Älteren ihnen dabei mit einem Lächeln zuschauen, sie begleiten und unterstützen und wir alle voneinander lernen dürfen. Es ist ein Ort des Miteinanders, der helfenden Hände, der geteilten Sorgen und der gefeierten Feste. Wundervoll klingt das, finde ich! Synergien nutzen, um ein nachhaltiges Leben zu führen. Jeder kann seinen Beitrag leisten und mit seinem Leben zufrieden sein.

Das soziale Netz ohne Geld – eine Utopie?

Der Wert einer Arbeit wird nicht am Geld bemessen, denn jede Arbeit ist wertvoll und wird auch so geschätzt. Wer außerhalb der Gemeinschaft einem Beruf nachgeht und so das Leben aller finanziell unterstützt, bekommt nicht mehr und nicht weniger Respekt von den anderen als diejenigen, die ohne monetäre Gegenleistung ihren Anteil am Gelingen des Gemeinschaftslebens beitragen. Jeder Mensch ist willkommen, jeder Interessierte eine Bereicherung. Nicht-Bewohner*innen finden stets offene Türen oder offene Plätze, um Anteil zu nehmen. Wenn alle dafür einstehen, sich gegenseitig zu unterstützen, kann ein soziales Netz erschaffen werden, das stabil ist und trägt. Das klingt wundervoll, ist es eine Utopie?

Jitka und ihre Familie haben den Traum, diese Vision wahrzumachen. Ein ganzes Jahr lang sind sie im Wohnmobil herumgereist, um einen passenden Ort zu finden und haben sich schließlich in Amtzell, mitten im schönen Allgäu, niedergelassen. Von hier aus suchen sie ihre “Wahl-Großfamilie mit gemeinsamer Ökonomie” für ein enkeltaugliches Leben und ein friedvolles Miteinander.

Noch ist das Projekt in der Planung, doch ich bin überzeugt, dass Jitka und ihre Familie ihren Traum verwirklichen werden und ich freue mich schon darauf, Euch allen davon zu berichten.

Wir danken Jitka für ihre Unterstützung und dafür, dass wir an ihrer Vision teilhaben dürfen.

Jasi von Human Connection

Eure Jasi von Human Connection