Einen kleinen Einblick in die Welt von Human Connection bekommt Ihr heute von Cigdem. Sie erzählt uns, was Human Connection jetzt am dringendsten braucht, um an den Start gehen zu können, warum es manchmal länger dauert und weshalb Human Connection “the best place to work” ist.

Cigdem, erzähl ein wenig von Dir. Was hat Dich zu Human Connection geführt?
Ich bin 41 und lebe mit meiner Familie in Würzburg. Ich habe Wirtschaftswissenschaften studiert und viele Jahre in der Wirtschaft gearbeitet, im internationalen Marketing und Vertrieb. Als unsere Zwillinge auf die Welt kamen, hat sich alles verändert. Das hat bei mir einen Schalter umgelegt, der sich auch vorher schon immer mal wieder bei mir meldete. Die Nachrichten aus dem Weltgeschehen, der Gesellschaft machten mich immerzu unzufriedener, aber ich habe gleichzeitig auch verstanden, dass es nichts bringt, sich lediglich aufzuregen oder den Mut zu verlieren. Man muss doch irgendwie in der Lage sein können, etwas zu verändern. Also habe ich mich entschieden, in meinem näheren Umfeld mit anzupacken: wenn ich im Umkreis von 50m etwas verändern kann, trägt sich das weiter und es werden 100m daraus, vielleicht noch mehr. Und wenn andere in meiner Nähe das genauso machen, können wir immer weiter kommen.

Ich hatte das Glück, von Menschen umgeben zu sein, die eine Keimzelle für Graswurzelprojekte bedeuten. An unserem alten Wohnort in Bochum, hatte ich die Gelegenheit, mit wunderbaren Menschen tolle Projekte ins Leben zu rufen. Unter anderem haben wir dort einen unabhängigen, selbstfinanzierten Stadtteil-Laden gegründet – ein Wohnzimmer-Treffpunkt für jeden, der es nutzen möchte. Daraus sind weitere aufregende Projekte entstanden: es wurde ein sehr erfolgreiches Repair Café auf die Beine gestellt, das mittlerweile über 1000 Geräte repariert hat, oder ein Gemeinschaftsgarten, der generationen-, kultur-, einkommens- und bildungsübergreifend Menschen beim Gärtnern zusammenbringt. Unterschiedliche Menschen lernen sich kennen, die sonst keine Berührungspunkte miteinander hätten, während man lernt wertzuschätzen, unter welchen Bedingungen welches Gemüse wächst, das man eben nicht willkürlich im Supermarkt kauft. Wenn Menschen zusammen an eine Idee glauben, sich die Zeit nehmen, die Gestaltung und Umsetzung dieser zu übernehmen und es dann auch tatsächlich tun, so ist das ab einem gewissen Punkt einfach ein Selbstläufer.

Letzten Winter bin ich per Zufall, wie dies oft im Internet passiert, über verschiedene Interviews bei Dennis Hack und Human Connection gelandet und habe mich sofort gemeldet. Als Freiwillige bin ich schnell ins Kernteam gekommen – wir sind 4-5 Leute, die täglich miteinander arbeiten – ich bin für den Bereich Marketing mitverantwortlich. Da ich als Neuling viele Fragen gestellt habe, konnte ich gut mithelfen, die Quintessenz von Human Connection neu zu definieren. Und jetzt sind wir mitten im Crowdfunding. Sehr spannend.

Was war in der vergangenen Woche bei Euch los? Woran habt ihr gearbeitet?
Im Moment versuchen wir, die Welt auf uns aufmerksam zu machen. Wir beschäftigen uns mit Kooperationsformen, haben unterschiedliche Kontakte zu Initiativen und Organisationen, die an uns herangetreten sind weil sie unser Netzwerk gut finden und die Möglichkeiten, die es mit sich bringt, verstanden haben. Hier versuchen wir gerade Gemeinsamkeiten und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten, ohne dass sich jemand verbiegen muss. Momentan haben wir zwar eine gute Basis an Menschen, die Human Connection gut finden, helfen, spenden, als Botschafter unsere Idee weitertragen, aber ich bin überzeugt, dass das Potential noch viel größer ist. Jetzt geht es darum, möglichst viele Menschen für unser Projekt zu gewinnen. Wir sind uns bewusst, dass Human Connection etwas ganz Besonderes ist. Leider müssen wir immer wieder zurück zum lästigen Thema Geld kommen.

Wir werden ständig gefragt, wann es losgeht, wo man sich anmelden kann – aber so weit sind wir noch nicht. Human Connection hat 4 Angestellte, die restlichen ca. 50-60 Freiwilligen helfen mit ihren Fähigkeiten in ihrer Freizeit, nach ihrem Vollzeitjob, abends oder am Wochenende und das bringt viele ans Limit. Wir haben Teammitglieder, die bei beruflichen Stoßzeiten für mehrere Wochen komplett ausfallen – wir wissen morgens nicht, wer an diesem Tag mithelfen wird, da es nicht vorhersehbar ist, wer die benötigte Zeit, oder nach seinem Fulltimejob überhaupt noch den Kopf dazu hat. Das muss man sich wirklich mal vor Augen führen, unter welchen Bedingungen Human Connection entsteht. Und deshalb brauchen wir dringend Geld um die Leute für ihre Arbeit bezahlen zu können und schneller voran zu kommen.

Was wäre aktuell das Wichtigste, damit HC an den Start gehen kann?
Das wichtigste wäre, die Architektur des Netzwerkes, die ja schon steht, noch weiter umzusetzen. Dazu brauchen wir eine kleine Armada an Programmierern und Entwicklern, die das online stellen und betreuen können.

Und wann geht’s denn nun endlich los?
Wenn wir unser kleines Fundraising-Ziel von 350.000 € schaffen, können wir eine Minimalversion innerhalb weniger Monate online stellen. Um die volle Version zu verwirklichen, brauchen wir das größere Fundraising-Ziel von 1 Million Euro. Oft werden wir gefragt, wozu wir so viel Geld brauchen, aber die Rechnung ist ja eigentlich ganz einfach. Mit dem aktuellen Stand von knapp 53.000 € kann man einem wohlwollenden Programmierer für ein Jahr eine Stelle anbieten. Aber wir brauchen ja mehrere Programmierer. Und damit jemand seinen Job kündigt und bei Human Connection einsteigt, sollten wir ihm eine Sicherheit bieten können, dass er nicht nach 6 Monaten nicht mehr bezahlt werden kann. Man merkt, dass es wirklich schwierig ist.

Human Connection wird sich immer in einer ähnlichen Situation befinden, wie alle unabhängigen, nicht kommerziellen, werbefreien Projekte, die spendenbasiert finanziert werden. Ich denke aber, dass sobald die erste Version online ist, sich alles ohnehin verselbstständigen wird, weil die Menschen ganz schnell den Mehrwert von Human Connection erkennen werden. Wir müssen nur durchhalten.

Wie wollt Ihr die Leute greifen, die Human Connection noch nicht kennen?
Bei “Game of Thrones” heißt es immer „winter is coming“. Wir haben für uns beschlossen: „Wandel is coming“. Ich glaube, wenn die erste Version von Human Connection erst online ist, es solch einen starken Sog nach sich ziehen wird, dass sich kaum jemand diesem entziehen können wird. Human Connection ist ja grundsätzlich erst mal ein ganz normales soziales Netzwerk, wie wir es heute von den üblichen Verdächtigen kennen: man kann sich darstellen, seine Freunde an seinem Leben teilhaben lassen, sich in Gruppen mit Fremden vernetzen, sich informieren oder andere an seinem Wissen teilhaben lassen – allerdings: Human Connections Besonderheit fängt ja hier erst an.

Wir haben für heute über 900 Journalisten aus sämtlichen Medien (Print, online, TV) zu einer online Pressekonferenz eingeladen und hoffen sehr, dass die Idee von Human Connection so noch weiter getragen werden kann. Ich bin gespannt, was nachher passiert. Allein unser sehr erfolgreiches Crowdfunding ist eine Erwähnung wert.* Wir sind in jedem Fall optimistisch und Human Connection wird kommen, selbst wenn es etwas länger dauern sollte. Es ist nur eine Frage der Zeit!

Was lässt Dich für Human Connection kämpfen?
Man kann eigentlich nicht fassen, dass das hier ein Freiwilligenprojekt ist: Es ist so viel schon vorbereitet und wir arbeiten auf sehr hohem Niveau. Das Bee-Movie, die Tools, das ganze Konstrukt das Dennis mit seinen Programmierern entwickelt hat, die Ideen, das Visionäre, all das ist den Menschen dienlich um endlich von diesen ätzenden Hate-Geschichten im Netz wieder wegzukommen, wieder zueinander zu finden und respektvoll, ja freundlich miteinander umgehen zu können. Ich arbeite mit inspirierenden Menschen zusammen, mit denen ich ein besonderes Projekt mit auf die Beine stellen kann. Oft geht mir eine Liedstelle nicht aus dem Kopf, wenn mir während der Arbeit an Human Connection wieder auffällt, an was ich teilhaben darf und ich summe „you‘re just too good to be true“ vor mich hin – weil ich das Gefühl habe in ein Projekt involviert zu sein, das man erst noch erfinden müsste.

Cigdem ist bei Human Connection für das Marketing zuständig und sorgt stets für eine erfolgreiche Außenwirkung.

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